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BIM

Einsatz der BIM-Methode

Integrierte Prozesse wie Building Information Modeling (BIM) erfordern ein Denken in transparenten Prozessabläufen und lösungsorientierten Ansätzen. So können sie ihr Potenzial in punkto Reduzierung von Qualitäts-, Kosten- und Terminrisiken ausschöpfen. Ziel des Grundsatzes „Erst virtuell, dann real bauen“ ist, eine baubegleitende Planung zu vermeiden. Dafür müssen die Planer die Transformation der Baubranche aktiv mittragen und die damit verbundenen Chancen für sich nutzen wollen. Dann können sie sich – auch schrittweise – neue Geschäftsfelder erschließen. Kleine Büros könnten sich zum Beispiel auf bestimmte Aufgaben spezialisieren und diese (Teil-)Leistungen im Verbund mit anderen relativ zügig ausführen. Hierfür müssen große Büros oft erst Strukturen und/oder Abteilungen etablieren – können ihren Kunden aber so erweiterte Dienstleistungen aus einer Hand bieten.

Wie kann die BIM-Praxis konkret gestaltet werden?

„Closed BIM“ bedeutet, dass alle Projektbeteiligten eine gemeinsame Software zum Verwalten und Austauschen von Daten nutzen. Das lässt sich innerhalb eines Planungsbüros oder der Abteilung eines Generalunternehmers meist unkompliziert realisieren. Auch für große Institutionen mit verschiedensten Gebäudetypen und -altern ist das eine sinnvolle Lösung für ihr Facility Management. Wenn Gewerke benötigt werden, die ihre Leistungen mit anderen Programmen erbringen, ist ein offenes Datenformat gefragt. Solch ein „Open BIM“ besitzt dann definierte Schnittstellen für den Datenaustausch: Die Industry Foundation Classes (IFC) nach DIN EN ISO 16739 ermöglichen einen softwareübergreifenden Datentransfer, wie er bei Zeichnungen mit *.dxf- oder *.step-Dateien üblich ist.

Ratgeber: Digitales Planen und Bauen mit BIM

  • Der Nutzen von BIM
  • Rechtliche Aspekte bei BIM
  • Chancen und Risiken
  • BIM und das Urheberecht
Hier geht’s zum Ratgeber

„Little BIM“ heißt, dass nur einzelne Gewerke mit BIM geplant werden, wohingegen „Big BIM“ sämtliche Gewerke umfasst. Es wäre also prinzipiell von der Planung über das Bauen und Betreiben bis hin zum Abriss einsetzbar, damit die einmal generierten Daten auch durchgängig genutzt werden können. In der bisher üblichen BIM-Praxis wird die Methode zumeist für die Leistungsphasen bis zur Ausführungsplanung eingesetzt.

Schritte zur Anwendung von BIM

Bei BIM arbeiten sämtliche Beteiligen in ihren Fachmodellen, die letztlich in einem 3D-Gesamtmodell zusammengeführt werden. Für den Einsatz von BIM empfiehlt es sich, nach dem Projektzyklus des Stufenplans des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vorzugehen: Zunächst definiert der Bauherr seine Wünsche in der so genannten „Auftraggeber-Informations-Anforderung“ (AIA). Damit diese in durchführbare BIM-Anforderungen mündet, kann der Architekt den Bauherrn beraten. Auf Basis der AIA erstellt wiederum das Planungsteam seinen „BIM-Abwicklungs-Plan“ (BAP). Er dient dem jeweiligen Projektmanagement, denn er regelt das konkrete Zusammenspiel der Beteiligten. Praxishilfen hierfür sind beispielsweise der Leitfaden „BIM“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen oder der „BIM-Leitfaden für die Planerpraxis“ vom Verband der Beratenden Ingenieure VBI.