Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg bei öffentlichen Ausschreibungen
- Gute Gründe für Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Beschaffung im Vergaberecht
- Nachhaltigkeitskriterien im Vergabeprozess verschiedener Produktkategorien
- Strategien und Maßnahmen
Teil 2
Der Carbon Footprint oder auch CO2-Fußabdruck umfasst die Menge der Treibhausgasemissionen, die durch ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung entstehen. Bei den Produkten und Leistungen wird hierbei der gesamte Lebenszyklus bzw. die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet.
Bei der öffentlichen Auftragsvergabe wird der Carbon Footprint zukünftig als Anforderungskriterium eine große Rolle spielen. Als Bieterunternehmen müssen Sie ihn folglich schon vor der Angebotsabgabe kennen. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig mit seiner Berechnung zu beschäftigen.
Ob Sie nun einen Carbon Footprint für Ihr Unternehmen erstellen wollen oder doch lieber für eines Ihrer Angebote als Produkt, Dienstleistung oder Projekt – an dieser Vorgehensweise sollten Sie sich orientieren:
Ob Sie nun einen Carbon Footprint für Ihr Unternehmen erstellen wollen oder doch lieber für eines Ihrer Angebote als Produkt, Dienstleistung oder Projekt – an dieser Vorgehensweise sollten Sie sich orientieren:
Definieren Sie zunächst den organisatorischen, sachlichen oder funktionellen Rahmen, den Sie im Carbon Footprint abbilden wollen. Dies kann ihr gesamtes Unternehmen, ein einzelner Standort, ein Produkt oder auch nur Teile einer Dienstleistung sein. Hierbei lassen Ihnen die Standards noch weitreichende Freiheiten.
Im zweiten Schritt Legen Sie die Systemgrenzen fest, die Ihr Carbon Footprint berücksichtigen soll.
Hier sind Fingerspitzengefühl und ein gutes Maß an fachlicher Vorkenntnis gefragt.
Erst im dritten Schritt folgen die Sammlung und Aufbereitung der Daten. Dabei spielen nicht nur die faktischen Mengen der berücksichtigten Emissionen oder Aktivitäten eine Rolle. Auch die erforderlichen Umrechnungsfaktoren, die als Treibhausgaspotential oder Emissionsfaktoren später die Berechnung der CO2-Äquivalente als einheitlicher Faktor des Carbon Footprint ermöglichen, müssen penibel recherchiert werden.
An die Abarbeitung der Schritte 1-3 schließt sich die Berechnung des Carbon Footprint an. Sie stellt in der Regel keine große Herausforderung mehr dar und ist mit anderen Bilanzierungen vergleichbar.
Wie immer bei der Anwendung üblicher Standards erfolgt nach der Berechnung:
Es empfiehlt sich, zunächst den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens, den Corporate Carbon Footprints (CCF), zu berechnen. So erhalten Sie einen Überblick über alle von Ihrem Unternehmen verursachten Emissionen. Danach folgt die Analyse auf Produkt- oder Leistungsebene.
Ihr Carbon Footprint ist mehr als nur eine Bilanz. Er ist die Basis für Ihren Weg zur Klimaneutralität.
Das ist das große Ziel der politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger: Eine klimaneutrale Wirtschaft im treibhausgasneutralen Deutschland. Doch gerade hierfür braucht es eine belastbare Basis, um vom aktuellen Status zum klimaneutralen Handeln zu gelangen. Diese Basis ist Ihr Carbon Footprint. Nur wenn Sie ihn kennen, können Sie ihn auch schnellstmöglich verringern. Das kann über Effizienzmaßnahmen, Einsparungen oder auch Substitution gelingen.
Der Rest an Emissionen, den Sie nicht vermeiden können, darf dann über die Beteiligung an anerkannten Klimaschutzprojekten ausgeglichen bzw. kompensiert werden. So ist – eine seriöse Vorgehensweise vorausgesetzt – Klimaneutralität kein unerreichbares Ziel, sondern logische Konsequenz Ihres Klimaschutzengagements.