Den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen, war ein zentrales Versprechen im vergangenen Bundestagswahlkampf – und es wurde von der Ampel-Regierung umgehend eingelöst. Bis 2025 ist eine Erhöhung auf 12,82 Euro geplant, nach der Erhöhung auf 12,41 Euro in diesem Jahr. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland dennoch schlecht ab. Das schreibt die Frankfurter Rundschau mit Bezug auf Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf.
Der Wert reiche nicht aus, um die EU-Mindestlohnrichtlinie in nationales Recht umzusetzen. Ein angemessener Mindestlohn müsse „unter anderem mindestens 60 Prozent vom Medianlohn im jeweiligen Land oder 50 Prozent vom Durchschnittslohn“ betragen. Das wären laut WSI in Deutschland in diesem Jahr rund 14 Euro.
Der Blick der Experten über den Tellerrand ergebe, dass die Lohnuntergrenze in anderen EU-Ländern prozentual deutlicher angehoben worden sei: So sei sie in 22 EU-Staaten im Mittel um 9,7 Prozent gestiegen, in Deutschland jedoch nur um 3,4 Prozent. Die Mindestlöhne in Europa variieren stark – von 2,85 Euro in Bulgarien bis 14,84 Euro in Luxemburg.
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