Mecklenburg-Vorpommern glaubt, in den kommenden Jahren so viele Aufträge im Baubereich vergeben zu können, dass es gar Angst hat, die Kapazitäten der heimischen Wirtschaft könnten nicht ausreichen. Grund für den Wachstums-Optimismus: Für die Jahre 2026 und 2027 seien rund 350 Millionen Euro für Landes- und etwa 400 Millionen Euro für Bundesbaumaßnahmen vorgesehen. Hinzu kämen rund 400 Millionen Euro aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes für die nächsten zehn Jahre.
Der Mittelstand solle davon profitieren, betont Finanzminister Heiko Geue. Die Verwaltung setze weiterhin auf die losweise Vergabe – also die Ausschreibung einzelner Gewerke. Gleichzeitig sagte der Minister: „Wir brauchen einfachere Verfahren, mehr digitale Prozesse und eine moderne Auslegung des Vergaberechts.“
Die Industrie- und Handelskammern in Rostock und Schwerin fürchten Nachteile für den Mittelstand. Von der gezielten Ausschreibung von Großaufträgen etwa würden mächtige Generalunternehmen profitieren. Kleinere Unternehmen hätten bei zu großen Losen personell und finanziell Schwierigkeiten, ein Angebot abzugeben.
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