Um die Nachfrage nach Kunststoffen mit Rezyklaten anzukurbeln, sieht das Umweltbundesamt (UBA) die öffentliche Hand in der Pflicht. In einem Interview mit dem Portal Recyclingnews, einem Branchenmagazin der ALBA Gruppe, forderte die wissenschaftliche UBA-Mitarbeiterin Grit Körber-Ziegengeist, die öffentlichen Beschaffer sollten ihre „enorme Marktmacht“ nutzen. Damit könnten sie „gezielt umweltfreundliche, klima- und ressourcenschonende Produkte und Dienstleistungen nachfragen“.
Umkehr der Beweislast
Für sinnvoll hält die Expertin auch eine Umkehr der Beweislast. Dann müssten Vergabestellen grundsätzlich die umweltfreundlichen Alternativen ausschreiben – und begründen, wenn sie es nicht tun. Teils sehe das Kreislaufwirtschaftsgesetz das schon vor.
Das UBA untersucht derzeit, wie die Nachfrage nach Kunststoffrezyklaten und rezyklathaltigen Kunststoffprodukten auch beim öffentlichen Einkauf erhöht werden kann. Ein Ziel dabei ist eine Handreichung für öffentliche Vergabestellen. Derzeit sind entsprechende Produkte noch nicht in allen Warengruppen verfügbar, wie sich im März auf einer Fachkonferenz zu dem Thema zeigte.