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Service, Nachrichten
02.01.2014, Deutschland

Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergeben

In mehreren Kategorien wurde Ende November der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf vergeben.

Bereits zum sechsten Mal wurden besonders nachhaltig agierende Unternehmen sowie zum zweiten Mal Städte und Gemeinden mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis prämiert. Die Auszeichnung ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Bis zum 15. Mai 2013 konnten die Bewerbungen von Unternehmen jeder Größe, die in Deutschland tätig sind, eingereicht werden. Eine Jury renommierter Experten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft wählte dann aus den Nominierten den jeweiligen Preisträger in verschiedenen Kategorien, wie „Deutschlands nachhaltigste Unternehmen“, „Deutschlands nachhaltigste Produkte/Dienstleistungen“ oder „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien“ aus. Bereits zum zweiten Mal konnten sich auch deutsche Kommunen für den Preis „Deutschlands nachhaltigste Städte und Gemeinden“ bewerben. Am 21. und 22. November standen dann die Sieger fest und wurden in einer großen Gala der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Preisträger des „Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2013“

Als Deutschlands nachhaltigste Großstadt wurde Augsburg für ihren seit Jahren erfolgreich umgesetzten und integrierten Nachhaltigkeitsprozess ausgezeichnet. Bei Kommunen mittlerer Größe hatte Pirmasens die Nase vorn, die mit ihrem innovativen Krisenmanagement, das sich durch eine starke nachhaltige Komponente auszeichnet, überzeugte. Die Entscheidung unter den Kleinstädten fiel zu Gunsten Pfaffenhofen an der Ilm aus. Die bayerische Stadt praktiziert mit innovativen und umfangreichen Maßnahmen gemeinsam mit der Bürgerschaft eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Sieger dieser Kategorie, „Deutschlands nachhaltigste Städte und Gemeinden“, erhalten von der Allianz Umweltstiftung zur Umsetzung von innovativen Nachhaltigkeitsprojekten eine Fördersumme von jeweils 35.000 Euro. Mannheim nahm im Themenfeld „Governance und Verwaltung“ eine Auszeichnung entgegen und die Gemeinde Saerbeck bei Münster war am Ende Sieger im Themenfeld „Klima und Ressourcen“. „Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen“ ist die ebm-papst Unternehmensgruppe, die die Nachhaltigkeit aus Sicht der Jury konsequent als Wettbewerbsvorteil nutzte. In der Kategorie „Zukunftsstrategien“ siegte bei den Konzernen die HEAG Südhessische Energie AG (HSE), die eine beispielhaft konsequente Strategie für den Wandel hin zu einem nachhaltigen Energiesystem verfolgt. Für die „nachhaltigsten Produkte und Dienstleistungen“ wurde die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft ausgezeichnet. Sie zeigte aus Sicht der Jury, wie nachhaltige Wohnungsbewirtschaftung für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar bleiben kann. Weitere Auszeichnungen gingen an HELLER-LEDER („Blauer Engel-Preis“), Viessmann Werke (Sonderpreis „Ressourceneffizienz“) sowie das Forschungsteam des Projektes „VIP – Vorpommern Initiative Paludikultur“ (Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“).

Erstmals Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“

Zum ersten Mal würdigten die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. mit dem Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ das Engagement und den Einsatz für eine nachhaltigere Zukunft in der Baubranche. Der Preis, den in diesem Jahr das Kunstmuseum in Ravensburg erhielt, zeichnet Gebäude aus, die in besonderer Weise Nachhaltigkeit, Innovation und Ästhetik vereinen. Ein von der DGNB berufenes Expertengremium beurteilte die eingereichten Projekte unter Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie bei Planung, Realisierung sowie Betrieb. Zusätzlich wurden wegweisende Lösungsansätze und die besondere gestalterische Qualität der Gebäude bewertet.

Insbesondere die sensible Integration des Kunstmuseums Ravensburg in den mittelalterlich geprägten Stadtraum durch eine gezielte Materialauswahl überzeugte die Jury. Die Gebäudehülle und das Gewölbedach im obersten Ausstellungsbereich bestehen aus Altziegeln eines ehemaligen Klosters. Zudem wurden ausschließlich emissionsarme Anstriche und vorwiegend mineralische Materialien verwendet. Alle eingesetzten Baustoffe wurden gewissenhaft auf Umweltverträglichkeit und Dauerhaftigkeit geprüft. Das Gebäude konnte im zertifizierten Passivhausstandard realisiert und die Betriebskosten auf ein Minimum reduziert werden. Zusammen mit dem flexibel gestalteten Nutzungskonzept verknüpft das Kunstmuseum damit nahezu alle Zielsetzungen nachhaltigen Bauens und ist ein Vorbild für künftige Neubauten in Regionen städtischen Wachstums.

Neben dem Kunstmuseum Ravensburg waren für den Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ zwei weitere Gebäude nominiert: der „Woodcube“ in Hamburg, ein zu 100 Prozent recyclebares Wohngebäude aus Holz, sowie das Bischöfliche Jugendamt „Don Bosco“, das bei Materialwahl, Konstruktion und Energieversorgung konsequent den Maximen der Ressourcenschonung folgt.
In diesem Jahr reichte die Spanne der rund 40 eingegangenen Bewerbungen von Wohnhäusern über Bildungsbauten und Versammlungsstätten bis hin zu Bürogebäuden. Aufgerufen zum Wettbewerb sind Bauherren, Architekten und Planer. Der Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ wird zukünftig jedes Jahr im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises verliehen.

 

Quelle: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V.

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