Öffentliche Ausschreibungen sind manchmal kompliziert zu formulieren, gilt es doch, Qualitätskriterien an Material oder Dienstleitung einzuhalten, möglichst auf Nachhaltigkeit zu achten und doch einen freien Wettbewerb zu ermöglichen. So kommt es mitunter auch zu Fehlern. In Thüringen gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr fehlerhafte Ausschreibungen als im Jahr zuvor.
Die Thüringer Vergabekammer, die nach Beschwerden kontrollieren muss, überprüfte im Jahr 2019 insgesamt 112 Vergaben und beanstandete 38 davon. Im Jahr zuvor waren 19 von 93 überprüften Verfahren nicht korrekt gewesen (2017: 31 von 107 Prüfungen, 2016: 28 von 142 Prüfungen).
Städte, Landkreise, Zweckverbände und Behörden hätten versehentlich oder mutwillig Vergabevorschriften fehlerhaft angewendet, hieß es. Bei der deutlichen Mehrheit von 32 der bemängelten Verfahren in 2019 habe es sich um deutschlandweite Ausschreibungen gehandelt. Die übrigen sechs seien EU-weit platziert gewesen.
Zwar kommen Beschwerden aus allen Branchen, besonders häufig jedoch aus dem Baubereich. Im Ergebnis müssen die fehlerhaften Angebote neu bewertet oder die gesamten Ausschreibungen wiederholt werden.