Die deutschen und österreichischen kommunalen Spitzenverbände fordern in ihrem gemeinsamen Positionspapier schnellere Verfahren, aber auch ausdrücklich mehr Spielraum für eigene Entscheidungen. Insbesondere bei der Erfüllung elementarer Bedürfnisse in ihrem Aufgabenbereich – Daseinsvorsorge und Dienstleistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse – fühlen sie sich durch die EU-Vergabevorschriften eingeengt. Diese Vorhaben sollten, sofern sie keine Binnenmarktrelevanz aufweisen, von der europaweiten Ausschreibungspflicht ausgenommen werden.
Auch bei der Anwendung nachhaltiger Beschaffungskriterien hätten sie gern mehr Spielraum. EU-Recht wie etwa die EU-Ökodesignrichtlinie würden den Rahmen ausreichend vorgeben.
Ferner machen die Verbände auch Vorschläge für deutlich höhere Wertgrenzen, bevor eine Leistung europaweit ausgeschrieben werden muss. Bei EU-weiten Vergaben kämen derzeit nur bis zu drei Prozent aller Angebote aus dem Ausland. Der Vergabemarkt sei regional geprägt.
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