News

Stadt München will Mindestlohn von 16 Euro pro Stunde auch bei Aufträgen honorieren

In einem ersten Schritt will die Stadt München ihren Beschluss bei den eigenen Mitarbeitern umsetzen: Sie sollen alle einen Mindestlohn von 16 Euro pro Stunde bekommen. München ist damit die erste deutsche Stadt, die den bundesweit gültigen Mindestlohn überbietet. Was die Vergabe von öffentlichen Aufträgen angeht, soll der Mindestlohn künftig ein Vergabekriterium sein. Reinigungs- und Sicherheitsunternehmen sind die ersten betroffenen Branchen.

Laut Süddeutscher Zeitung sollen die Firmen, die mindestens 16 Euro pro Stunde zahlen, ein öffentlich einsehbares Zertifikat bekommen und bei städtischen Vergaben bevorzugt behandelt werden. Dass die höheren Vergütungen somit vom Auftraggeber getragen werden, ist – vorbehaltlich konkreter Ergebnisse von Vergabeverfahren – nicht gewiss. Entsprechend befürchten Kritiker, dass sich weniger Firmen um öffentliche Aufträge bewerben werden.

Auch aus dem Umland von München kommen kritische Stimmen: Starnbergs Landrat Stefan Frey (CSU) etwa bangt laut Zeitung um Beschäftigte, die dann lieber in der Stadt arbeiten wollten. Er sieht auch vergabe- und tarifrechtliche Probleme. Heinrich Birner, Geschäftsführer im Verdi-Bezirk München und Region, hält den Beschluss jedoch für „eine Notmaßnahme, um Armut trotz Arbeit zu verhindern.“

Quellen

Wissen

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

29.10.2025 | News

Neue EU-Schwellenwerte ab 1. Januar 2026

Die Schwellenwerte für europaweite Ausschreibungen sinken zum 1. Januar 2026 leicht.
Mehr erfahren
29.10.2025 | News

Gesetz in Kraft: Wohl bald viele neue Vergaben durch Sondervermögen

Am 24. Oktober ist das Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz (LuKIFG) in Kraft getreten. Damit kann die Verteilung und Verwendung von 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen beginnen.
Mehr erfahren
24.10.2025 | News

Nachhaltigkeitskriterien auch bei Direktaufträgen des Bundes anwenden

Viele Wertgrenzen bei öffentlichen Vergabeverfahren sind erhöht worden. Im Bezug auf die Bundesverwaltung bedeutet das jedoch nicht, dass auf Nachhaltigkeitskriterien verzichtet werden kann.
Mehr erfahren
24.10.2025 | News

Initiativbericht des EU-Parlaments zur EU-Vergaberechtsreform

Weniger Bürokratie oder mehr Verantwortung? Mit diesen Standpunkten lässt sich auf den Punkt bringen, worum sich die Diskussion bei der geplanten Aktualisierung der EU-Vergaberichtlinien derzeit dreht.
Mehr erfahren
22.10.2025 | News

Gewerkschaft kritisiert geplantes Tariftreuegesetz

Das Tariftreuegesetz hat seinen Weg durchs Parlament angetreten. Für die Gewerkschaft Verdi ist vor allem der Geltungsbereich kritikwürdig – es soll erst ab einem Schwellenwert von 50.000 Euro gelten.
Mehr erfahren
09.10.2025 | News

Sachsen-Anhalt hebt Wertgrenzen erheblich an – Kommunen sollen profitieren

Damit die Mittel aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes künftig zügig ausgegeben werden können, gelten in Sachsen-Anhalt seit Anfang des Monats deutlich höhere Wertgrenzen.
Mehr erfahren
30.09.2025 | News

Tariftreue-Kontrollen in Kommunen: Realität und Probleme

14 von 16 Bundesländern haben ein Tariftreuegesetz. Ein Bericht des SWR hat nun ergeben, dass dessen Einhaltung von den öffentlichen Auftraggebern nach einer Vergabe so gut wie nie kontrolliert wird.
Mehr erfahren
22.09.2025 | News

Neues UBA-Werkzeug zur Berechnung von Treibhausgasemissionen

In Form einer Excel-Tabelle hat das Umweltbundesamt ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem Lebenszykluskosten lückenlos berechnet werden können. Es richtet sich an Vergabestellen und Bieter.
Mehr erfahren
22.09.2025 | News

Bayern: Checkliste für Start-up-freundliche Beschaffung überarbeitet

Bayern appelliert an die Vergabestellen im Land, innovative Lösungen in die Beschaffung einzubinden. Dafür hat es nun die Checkliste für Start-up-freundliche Vergabeverfahren überarbeitet.
Mehr erfahren
22.09.2025 | News

Nachprüfung im Vergabeverfahren für Berliner S-Bahn-Netz

Eigentlich war das milliardenschwere Vergabeverfahren für weite Teile des Berliner S-Bahn-Netzes im August an ein Konsortium der Deutschen Bahn gegangen. Doch ein Mitbewerber hat eine Nachprüfung beantragt.
Mehr erfahren
Zum Wissensbereich