Die Bremer Bundestagsabgeordnete Doris Achelwilm (Linke) befürchtet ein Vergabefiasko bei der Beschaffung des Forschungsschiffs „Polarstern II“. Sie fordert eine schnellere Auftragsvergabe, damit das neue Schiff des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts einsatzbereit ist, wenn die aktuelle „Polarstern“ im Jahr 2027 abgelöst werden soll.
Hintergrund: Das 2014 gestartete Vergabeverfahren wurde in diesem Jahr gestoppt. Es hätten sich zum einen die Grundlagen des Verfahrens wesentlich geändert, zum anderen keine zuschlagsfähigen Angebote vorgelegen.
Forderung: Auftrag direkt vergeben
Linken-Politikerin Achelwilm forderte nun, der Bund möge eine Ausnahmeregelung von den EU-weiten Ausschreibungen erwirken. Der Auftrag solle direkt an die Werften in Bremerhaven und Mecklenburg-Vorpommern gehen.
Die Bundesregierung sieht da keine Chance: Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sehe eine Ausnahme von der Anwendung des Vergaberechts vor, wenn wesentliche Sicherheitsinteressen Deutschlands betroffen seien, aber nicht pauschal für Behörden- und Forschungsschiffe.
Wie aus einer Antwort auf eine FDP-Anfrage hervorgeht, hält die Regierung weiter am ursprünglichen Zeitplan fest.